Moin, ich bin Cora

Sie blieb an meinem Bett, bis ich weinend einschlief und machte mich schließlich zu ihrer kleinen Co-Trainerin.

 

Sie ließ mich den anderen Kindern zeigen, wie man einen Purzelbaum, einen Radschlag oder einen Weitsprung macht.

 

Als ich aus der Kur zurückkehrte, flog ich meiner Mama in die Arme und sagte:

 

"Mama, wenn ich groß bin, wohne ich auf einer Insel und mache Menschen gesund."

 

Mit 10 und 14 Jahren fuhr ich dann freiwillig wieder zur Kur, genoss es, andere Kinder zur Bewegung zu motivieren und tauschte mein dick mit Butter und Nutella bestrichenes Brot unter dem Tisch gegen ihr Knäckebrot mit Marmelade.

Alles war gut. Doch dann kam das Leben dazwischen.

Mit 31 starb meine Mama plötzlich.

 

Es fühlte sich an, als würde mir der Boden unter den Füßen weggerissen.

 

Kurz darauf folgte 9/11, die Tourismusbranche lag am Boden und mein Arbeitgeber, Hapag-Lloyd, bot an, uns für ein bis zwei Jahre beurlauben zu lassen.

 

Ich nahm dankbar an - nicht ahnend, dass das mein zweiter Wendepunkt werden wird.

Mein größtes Geschenk

In der 24. Schwangerschaftswoche spürte ich das erste Mal, wie meine Tochter sich bewegt – in der Sauna, während einer Triathlon-Vorbereitung.

 

Ich war schwanger.

 

Ich hatte keine Ahnung, als ich mich vom Vater meines Kindes getrennt hatte und so war ich von Anfang an allein mit ihr.

 

Ich gab einen gut bezahlten Job auf, weil ich sie nicht mit zwei Monaten schon in die Krippe geben wollte.

 

Stattdessen begann ich, Fastengruppen zu leiten und machte meine Heilpraktiker-Ausbildung.

 

Finanziell ein Albtraum – aber das kleine Wesen war mein Motor.

 

Ich wollte nie in der Schublade „Alleinerziehend = Hartz IV“ landen.